Adlehm's Blog

12/04/2011

Personal Learning Environment

Nicht für die Schule, sondern für das virtuelle Leben lernen wir.

Nachdem ich an der PHTG nun auch das IKT-Modul im Crash-Kurs einer schlichten Woche besuche, widme ich die nächsten beiden Einträge dem Lernen in der virtuellen Welt.

Zwar bin ich mit Fremdsprachen vertraut, aber bei all den Wortschöpfungen der Informations- und Kommunikationstechnologie, die mir gleich zu Beginn des Kurses nur so um die Ohren flogen, entpuppte sich Wikipedia mal wieder zum verlässlichsten und schnellsten Freund und Helfer, um die Fachbegriffe der neuen Medien zu entschlüsseln.

Die erste an uns im Kurs gestellte Aufgabe war: Ein PLE mit iGoogle erstellen. Na fein, google kannte ich ja immerhin schon, aber das „i“ davor irritierte mich doch sehr und PLE hatte ich auch noch nicht gehört. Desweiteren sollte das“ Google Bookmark Gadgets“ erstellt  und mit Einträgen, sogenannten Bookmarks oder Lesezeichen, gefüllt sowie andere Gadgets wie „Sticky Notes“ oder das „Wikipedia Suche Gadget“  hinzugefügt werden.  Also noch so ein Fremdwort „Gadget“, dass durchaus auch ein „Widget“ sein kann! Schliessslich sollten wir „Social Bookmarking“ und „Tagging“ über „Delicious“ und „Diigo“ durch ausprobieren erlernen.

Obwohl interaktives Lernen per Knopfdruck ja in aller Munde ist, stelle ich immer wieder fest, dass ich persönlich „Knöpfchen ohne Köpfchen“ nicht drücken will und kann. D.h. bevor ich etwas lernen soll und will, brauche ich eine Anknüpfung an mein Vorwissen und eine Einstimmung auf die ungefähre Richtung des Lernziels.

Dank Wikipedia weiss ich jetzt aber, dass  iGoogle der Nachfolger der personalisierten Startseite bei der Suchmaschine Google ist. Das generelle Konzept hinter einer solchen PLE ist, dass ich als Lernender durch die individuelle Ausgestaltung meiner persönlichen Seite mir meine eigene Lernumgebung schaffen kann.  Das ist ja prima. Hey Teacher, leave us kids alone!

Als Gadgets bzw. Widgets werden kleinere Anwendungsprogramme bezeichnet, die in ein bestimmtes Fenstersystem eingebunden sind, damit der Lerner dort anklicken „interagieren“ kann. Widget ist letztlich nur ein Kunstwort aus Window und Gadget. Über das Einbinden dieser Komponenten in die PLE und über die individuelle Zusammenstellung von web-basierter Software und Services, die mich mit anderen Teilnehmern und Lernenden virtuell verbinden, soll das informelle Lernen mit dem Computer im besonderen und  selbstbestimmtes Lernen im allgemeinen unterstützt werden. Mein persönlicher Lernort im Internet ist unter meiner Kontrolle und ich gestalte diese Lern- und Arbeitsumgebung nach meinen Bedürfnissen, um an Wissen zu gelangen und es mit anderen zu teilen. Durch Erstellen von sogenannten „Feeds“ zu den Seiten der anderen verpasse ich auch keine noch so kleine und hoffentlich nicht belanglose neue Wortmeldung.

Obwohl diese Funktionen „sozial“ genannt werden, muss ich meinen Lernpartner gar nicht mehr persönlich treffen, um mich mit ihm in Artikeln, Foren, Chats, Blogs, etc. auszutauschen. Photos können ja auch ins Netz gestellt werden. Oftmals müssen aber GRAvatare herhalten – die haben noch weniger Mimik und Gestik. Aber Gott Lob gibt es ja noch die Netiquette, damit die sozialen Umgangsformen nicht ganz abhanden kommen.

Als erster Gedanke für eine Anwendung von PLE und Social Bookmarking im Fremdsprachenunterricht Englisch kam mir als „Brieffreunde im Ausland“ in den Sinn. Die Schüler könnten den Lernauftrag erhalten, sich mit Schülern oder einer Schule in z.B. Australien, USA, Canada etc. zu vernetzen und bestimmte Recherchen zu Land, Leute, Kultur, Geschichte etc. in der Fremdsprache zu führen. Die Ergebnisse und Quellen liessen sich dann wiederum in der hiesigen Klasse vernetzen, austauschen und präsentieren.

Auch könnte die Lehrperson selbst gezielt Lesezeichen-Sammlungen über die Netzwerke Delicious oder Diigo zur Verfügung stellen, um den Lernenden die Internetsuche nach passenden Webseiten zu erleichtern oder ihnen bestimmte Tools anzubieten. Durch die Verschlagwortung (Indexierung / Tagging) sind die Bookmarks so verschiedenen Unterrichtsthemen zugeordnet. Die Lernenden können auch ihre eigenen Bibliotheken von nützlichen Lesezeichen aufbauen und diese in der virtuellen Klassengemeinschaft austauschen. Zudem könnte eine Bookmark-Sammlung von Online-Wörterbüchern (z.B.: leo.org, pons.eu oder dict.cc  oder englisch-sprachigen Nachrichtenwebseiten (BBC; CNN) den selbstbestimmten Lernprozess positiv unterstützen.

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